Weiterbildung zum Assistenzhundetrainer
Assistenzhunde, oder auch Behindertenbegleithunde, sind speziell darauf ausgebildet, einem bestimmten Menschen mit Behinderung zu helfen. Um diesem Partner helfen zu können, erlernen Assistenzhunde spezielle Aufgaben, welche die Möglichkeiten der Aktivität eines Menschen, eine persönliche Verwirklichung zu erreichen, und dessen Maß der Partizipation erhöhen und damit das Leben und den Alltag erleichtern oder Sicherheit geben. Wir bilden Assistenzhundetrainer für die Arbeit mit Menschen mit Mobilitätseinschränkung, Hörschädigung, Epilepsie, Diabetes, Lebensmittelallergien, Autismus und psychische und psychiatrische Erkrankungen aus.
Voraussetzungen
Für die Weiterbildung zum Assistenzhunde-Trainer gibt es folgende Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen:
- Arbeit als Hundetrainer mit Anerkennung gem. § 11 TierSchG
- Alternativ: Nachweis über die Beschäftigung in einer Hundeschule seit mindestens 3 Jahren
- Vorurteilsfreie Arbeit mit Menschen mit Behinderungen
Qualitätskriterien
Unser Weiterbildungsangebot bietet Ihnen die Möglichkeit eine qualitative und umfassende Weiterbildung in der Arbeit mit Menschen und deren Hunden zu erlangen. Diese orientiert sich an den folgenden Qualitätskriterien:
- über 200 Stunden in der Spezialisierung in Theorie und Praxis
- unterstütztes Lernen durch Selbststudium
- Arbeiten mit selbst gewählten Probanden bereits während der Weiterbildung
- theoretische und praktische Abschlussprüfung
- Anbindung und Förderung lokaler Netzwerke, sowie der Verbandsarbeit von Hundetrainern
- Fakultative Zusatzseminare zur Vertiefung einzelner Inhalte
Seminarinhalte
Wenn Sie bereits Hundetrainer sind und die Ausbildung zum Assistenzhundetrainer als Ergänzungslehrgang buchen, brauchen Sie für die Weiterbildung zum Assistenzhundetrainer circa zwölf Monate mit insgesamt etwa 300 Lernstunden.
Sie absolvieren in 12 Lektionen Theorie, praktischem Training, Training von Menschen mit Behinderungen, Erstellung von Trainingsplänen, Supervision Ihrer Arbeit mit Hund und Halter, sowie vielfältiger Arbeit mit unterschiedlichsten Hunden und Problemlagen. Neben der Theorie, die Sie ganz bequem nach Ihrem eigenen Zeitplan strukturieren können, gehören 3 * 3 Praxistage, sowie 2 betreute Praktika zur Ausbildung. Zudem gibt es einen digitalen Klassenraum, in dem Sie sich mit anderen Teilnehmer*innen austauschen und vernetzen können. Abgeschlossen wird die Weiterbildung mit einer theoretischen und einer praktischen Prüfung.
Veranstaltungsorte und Weiterbildungsstätte
Die Weiterbildung findet einerseits bei Ihnen zu Hause in Form des Selbststudiums statt. Die Praxistage, sowie das Praktikum finden in Erfurt – der Landeshauptstadt Thüringens – statt. Diese bietet mit ihrer Infrastruktur den idealen Weiterbildungsort für angehende Assistenzhunde-Trainer und ist durch seine zentrale Lage auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar. Die Stadt bietet darüber hinaus viele interessante Lernorte wie zum Beispiel Zoo, Flughafen, Bahnhof und Altstadt.
Es stehen neben einem großen Seminarraum ausreichend Möglichkeiten für individuelles Arbeiten und Trainieren im In- und Outdoor-Bereich (Trainingsplatz & Trainingshalle) zur Verfügung – der wunderschöne Gutshof bietet neben idealen Lernbedingungen durch seine wunderbare Kulisse einen hochwertigen Wohlfühlfaktor.
Für Fragen zur Barrierefreiheit kontaktieren Sie uns bitte im Vorfeld.
Weiterbildungsmodule
In der folgenden Tabelle finden Sie die Schwerpunkte der einzelnen Lektionen.
Lektion | Thema |
1 | Einführung |
Berufsbild Assistenzhunde-Trainer | |
Abgrenzung von Assistenzhunden zu Therapiehunden, Besuchshunden, Therapiebegleithunden und Social Support Dogs | |
Assistenzhunde und ihre Aufgaben | |
Theoretisch Grundlagen zur Arbeit | |
Grundlagen für die praktische Ausbildung | |
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2 | Auswahl von geeigneten Hunden |
| Theorie und Praxis: Eignungstests für erwachsene Hunde |
| Eignungstests für Welpen |
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3 | Ausbildungsformen |
Selbstausbildung | |
Fremdausbildung | |
Teilweise Fremdausbildung | |
| Finanzierungsfragen |
Dokumentation | |
4 | Rollstuhlbegleithund - Assistenzhunde für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen |
Voraussetzungen, Anforderungen und Auswahl der Bewerber und der Hunde | |
| Ausbildungsschwerpunkte |
| Selbsterfahrung Bewegungseinschränkung und die Hilfe eines Hundes |
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5 | Assistenzhunde für Menschen mit psychischen und psychiatrischen Erkrankungen |
Voraussetzungen, Anforderungen und Auswahl der Bewerber und der Hunde | |
Ausbildungsschwerpunkte | |
Erfahrungsberichte und die Hilfe eines Hundes | |
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6 | Assistenzhunde für Menschen mit Hörschädigung |
| Voraussetzungen, Anforderungen und Auswahl der Bewerber und der Hunde |
| Ausbildungsschwerpunkte |
| Selbsterfahrung Gehörlosigkeit und die Hilfe eines Hundes |
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7 | Assistenzhunde für Epilepsie und Menschen mit Diabetes |
| Voraussetzungen, Anforderungen und Auswahl der Bewerber und der Hunde |
| Epilepsieanzeigehund und Epilepsiewarnhund |
Ausbildungsschwerpunkte, Warnaufgaben | |
Erfahrungsberichte und die Hilfe eines Hundes | |
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8 | Assistenzhunde für Menschen mit Allergien |
| Voraussetzungen, Anforderungen und Auswahl der Bewerber und der Hunde |
| Ausbildungsschwerpunkte, Aufbau Scent Detection |
Erfahrungsberichte und die Hilfe eines Hundes | |
9 | Assistenzhunde für Autismus |
Voraussetzungen, Anforderungen und Auswahl der Bewerber und der Hunde | |
Ausbildungsschwerpunkte | |
Erfahrungsberichte und die Hilfe eines Hundes | |
10 | Ausbildungsbausteine |
| Umwelt- und Einsatztraining gestalten |
Trainingsorte mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden adäquat einsetzen | |
Entspannungstechniken für Hunde vermitteln | |
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11 | Rahmenbedingungen und Supervision |
Rechtliche Situation von Assistenzhunden in Deutschland | |
Ausbildungskosten und -förderung | |
Einarbeitung von Mensch und Hund | |
Anleitung einer Assistenzhundgemeinschaft und Supervision | |
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12 | Assistenzhunde-Prüfungen gestalten |
| Prüfungsoptionen |
| Praktische Erprobung |
| Verantwortung und juristische Konsequenzen |
3 x 3 Praxistage | Praktisches Training zu den einzelnen Lektionen |
Praktika | nach individueller Absprache, insgesamt 2 Wochen |
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Abschlussprüfung | Theorie und Praxis |
Preise
Die Weiterbildungskosten für die Weiterbildung zum Assistenzhund-Trainer betragen 3.360,00 €, zahlbar in 12 monatlichen Raten á 280,00 €. Für Hundetrainer, die ihre Ausbildung bei Magistra Canis absolviert haben, werden die letzten 3 Raten erlassen.
Prüfen Sie, ob Sie die Möglichkeit auf eine Förderung haben. Fördermöglichkeiten gibt es beispielsweise durch den Weiterbildungsscheck (bis 1000 € pro Kalenderjahr) bei der GFAW oder den Förderbanken der Bundesländer (z.B. Übernahme von bis zu 90 % der Ausbildungskosten durch die IB Bank). Zudem haben Sie die Möglichkeit bei Ihren Arbeitsgeber Bildungsurlaub zu beantragen, da unsere Ausbildung vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport anerkannt ist. Bildungsurlaub ist der gesetzlich verbriefte Anspruch auf Weiterbildung für Arbeitnehmer/innen während der Arbeitszeit. Die Kosten teilen sich Arbeitnehmer (Seminargebühren) und Arbeitgeber (Lohnfortzahlung). Die Bundesländer Bayern und Sachsen sind vom Bildungsurlaub ausgeschlossen. Die Dauer des möglichen Bildungsurlaubs (bei Vollzeit-Beschäftigung) variiert zwischen den Bundesländern von 5 – 10 Tagen pro Jahr.
Seminartermine
Der Start für Ihre Ausbildung ist zeitlich frei wählbar. Sie bekommen eine Lektion der insgesamt 12 Lektionen zum Assistenzhundetrainer pro Monat zugesendet.
Die Termine für die Praxistage werden individuell mit Ihnen vereinbart. Das Praktikum können Sie eigenständig planen, sollten aber vorher mit Ihrem Tutor dessen Verfügbarkeit für diesen Zeitraum absprechen.
Wir haben die Anerkennung unserer Weiterbildung durch das THÜRINGER MINISTERIUM FÜR BILDUNG, JUGEND UND SPORT als Bildungsveranstaltung nach dem Thüringer Bildungsfreistellungsgesetz (ThürBfG).